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Anale Chlamydieninfektionen

Eine Chlamydien-Infektion wird durch Bakterien verursacht und kann zahlreiche Krankheitsbilder hervorrufen.

Je nach Chlamydien-Untergruppe sind vornehmlich Geschlechtsorgane, Mund oder der Analbereich betroffen. Die Chlamydien-Infektion zählt zudem zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Wegen möglicher Komplikationen sollten Chlamydien immer behandelt werden.

Viele schwule und bisexuelle Männer suchen in der vergangenen Zeit unsere Praxis auf, nachdem sie bereits eine monatelange Leidensgeschichte hinter sich haben.  Sie klagen über unregelmässige Stühle („mal Durchfall, mal normal“), schmerzhafte Blähungen sowie Blut- und Schleimauflagerungen auf dem Stuhl. Meist werden sie von Facharzt zu Facharzt geschickt, die alle mehr oder weniger ratlos die Patienten den verschiedensten Untersuchungen unterziehen. Gar nicht selten ist die Endstation eine chirurgische Darmambulanz, die die Patienten auf entzündliche Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn behandeln wollen (Operation).

Leider denken nicht „MSM (Men who have Sex with Men=schwul oder bisexuell)-spezialisierte“ Kollegen so gut wie nie an eine naheliegende Ursache nämlich an die anale Chlamydieninfektion. In den vergangenen Jahren kam es zu einer deutlichen Verschlimmerung der Symptome bei dieser häufigen sexuell übertragbaren Krankheit: waren in vergangener Zeit anale Chlamydieninfektionen oft beschwerdefrei oder gingen nur mit geringen Symptomen, wie leichtes Druckgefühl im Dammbereich einher, treten immer häufiger die oben angeführten Beschwerden auf.

Man kann allen MSM nur raten mit dieser oder einer ähnlichen analen Beschwerdesymptomatik einen MSM-spezialisierten Arzt aufzusuchen, der die Chlamydieninfektion im Regelfall rasch erkennt und eine entsprechende eintägige (!) Antibiotikatherapie durchführt.