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Chems

Mitverantwortlich für zahlreiche HIV- und Hepatitis-C-Neuinfektionen, aber auch für das vermehrte Auftreten von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen, Angst- und Panikstörungen, ist der zunehmende Gebrauch von Drogen im Rahmen sexueller Aktivitäten in der schwulen Community. In Internetforen findet man vermehrt Profile, die von „Chems“ und „chemsfriendly“ sprechen, Sex-Partys scheinen ohne Partydrogen kaum mehr stattzufinden. Der Konsum von Crystal Meth, Liquid Ecstasy, Ketamin und Mephedron scheint längst salonfähig geworden zu sein.

Im Folgenden wollen wir wichtige Tipps für Chems-User geben, um das Risiko für Gesundheit und Psyche möglichst gering zu halten. Diese Empfehlungen sollen darüber nicht hinwegtäuschen, dass der Chems-Konsum trotzdem nicht unerhebliche gesundheitliche und psychische Risiken mit sich bringt und natürlich illegal ist.

Wenn du als Chems-User an deinem Verhalten etwas ändern willst, das „Slamming“ einstellen, den Konsum verringern oder überhaupt beenden willst, wende dich vertrauensvoll an uns, wir unterstützen dich dabei.

Klicken Sie auf die Überschriften, um mehr zu erfahren!

Mephedron (Meph)

Mephedron ist eine Substanz, die seit 2010 besonders populär, einige Zeit legal („legal high“), inzwischen aber illegal ist. Mephedron wirkt stimulierend und verursacht euphorische Zustandsbilder und führt zur psychischen Abhängigkeit.
Mephedron kann als Pulver geschnupft, in Getränke gemixt, in Papier eingewickelt oder in eine Kapsel gefüllt geschluckt („bumped“), in den Anus eingeführt („booty-bumped“) oder in die Vene injiziert werden. Mephedron verursacht meist im Bereich der Applikationsstelle Entzündungen, kann beim Schnupfen zu Nasenbluten, beim Trinken zu Halsschmerzen und bei Injektionen in die Vene zu Schädigung der Venen führen. Um diese Schäden möglichst gering zu halten ist die „verträglichste“ Aufnahme Mephedron in Papier eingewickelt oder in Kapseln gefüllt zu schlucken. Als unerwünschte Nebenwirkungen können Herzklopfen, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Fieberzustände und Halluzinationen auftreten.

Crystal Methamphetamin (Tina, Crystal Meth, Meth)

Crystal Meth, welches bereits in der Zeit des dritten Reiches als Pervitin® oder „Panzerschokolade“ als „Mutmacher“ in Verwendung war, ist ein hochaktives Stimulans, welches üblicherweise geschnupft, geraucht, mit Wasser gemischt in die Vene injiziert („slamming“) oder in den Anus appliziert („booty-bumped“) wird. Crystal Meth setzt das „Stresshormon“ Noradrenalin und die „Wohlfühlhormone“ Dopamin und Serotonin frei, dies führt zu übermäßigem Hochgefühl, Energieschüben, Impulsivität, Schmerzunempfindlichkeit und extremer sexueller Erregung. Nach Crystal Meth-Konsum können Personen tagelang ohne Schlaf und Nahrung auskommen, daher wird es oft für „Non-Stopp-Sex-Partys“ und in der Partyszene eingesetzt.

Gesundheitsrisiken beim Konsum von Crystal Meth

  • Sehr lange und heftige Sexaktivitäten können zu Verletzungen von Mund-, Anal- und Genitalbereich führen. Dies führt zu einem deutlich höheren Infektionsrisiko von HIV-, Hepatitis C und anderer sexuell übertragbarer Krankheiten.
  • Durch die Steigerung der Körpertemperatur, des Blutdrucks und des Pulses steigt das Risiko für Herzinfarkte, Gehirnschläge und Koma.
  • Nach dem Konsum kann es zu aggressiven, paranoiden und in manchen Fällen suizidalen Zuständen kommen.
  • Beim Langzeitkonsum kann es zu Schädigungen der Lunge, der Nase und des Magens kommen.

Wichtige Hinweise

  • Eine intravenöse Applikation („Slamming“) von Cristal Meth sollte unbedingt vermieden werden, da es extrem rasch zu Abhängigkeit und körperlichen Komplikationen wie Abszessen im Bereich der Einstichstellen sowie Herzklappenentzündungen führen kann
  • Der gemeinsame Gebrauch von Nadeln („Needle Sharing“) birgt das Risiko der Übertragung von HIV und Hepatitis C.
  • Beim Rauchen von Cristal Meth führt der Gebrauch von Pfeifen nicht selten zu Verbrennungen im Lippenbereich, die wiederum Eintrittspforte von Infektionen sein können.
  • Cristal Meth führt zur Austrocknung von Schleimhäuten, insbesondere der Analschleimhaut. Dies und die lang dauernden Sex-Sessions beim Konsum von Cristal Meth steigern das Risiko, dass Kondome einreißen. Aus diesem Grund sollten Kondome regelmäßig, spätestens nach 30 Minuten gewechselt sowie ausreichend Gleitgel verwendet werden.

Liquid Extasy (GHB/GBL, „G“, „Tina“)

Liquid Extasy führt nach der Einnahme zu einer Euphorie sowie zum Abbau von Hemmungen. Der regelmäßige Gebrauch führt zu einer körperlichen Abhängigkeit, sodass der Betroffene auch ohne sexuelle Aktivitäten die Substanz, um Entzugserscheinungen zu vermeiden, konsumieren muss.

Wichtige Hinweise

  • Liquid Extasy sollte keinesfalls mit Alkohol oder Ketamin gemeinsam konsumiert werden. Dies führt zu einer massiv gesteigerten Kollapsneigung oder zum Koma.
  • Innerhalb von 3 Stunden sollte die Menge von 0,5ml bis maximal 1ml keinesfalls überschritten werden. Zur Kontrolle der Menge sollte ein Messbecher oder im Idealfall eine 1ml-Spritze verwendet werden. Keinesfalls sollte man Liquid Extasy einfach in ein Getränk ohne Kontrolle der Menge leeren.
  • Nach regelmäßigen längerem Gebrauch von Liquid Extasy („Party-Weekend“) kann es in der Woche danach zu Zittern, Angststörungen, Schlafstörungen und Schweißausbrüchen kommen.

„Slamming“

Prinzipiell stellt die intravenöse Verabreichung von Chems im Gegensatz zu anderen Applikationsformen das höchste Risiko dar. Die folgenden Tipps sollen dieses Risiko minimieren, man sollte sich aber im Klaren sein, dass trotzdem weiterhin ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko besteht.

  • Injektionen sollten niemals in Körperregionen unter der Gürtellinie erfolgen.
  • Injektionen sollten niemals in Hände und/oder Füße erfolgen.
  • Injektionen sollten nie tiefer als 5mm erfolgen, bei tieferen Injektionen besteht die Gefahr, eine Arterie oder einen Nerv zu verletzen.
  • Injektionen sollten niemals in bereits entzündete, gerötete oder geschwollene Regionen erfolgen.
  • Injektionen sollten immer an unterschiedlichen Stellen erfolgen, um dem Gewebe und den Venen Zeit zur Erholung zu geben.
  • Injektionen sollte man sich immer selbst verabreichen, da man die Injektion beim Platzen einer Vene oder bei falscher Applikation ins Gewebe schneller stoppen kann.
  • Injektionen sollten nie alleine verabreicht werden, da der Partner bei körperlichen Problemen oder Bewusstlosigkeit rasch Maßnahmen ergreifen kann.
  • Injektionen immer nur nach dem Waschen der Hände mit Seife verabreichen.
  • Injektionen sollten immer erst nach Desinfektion (feuchte Fertigtupfer aus der Apotheke) der Einstichstelle verabreicht werden.
  • Injektionen sollten immer nur von einer Person verwendet werden
  • Nach der Injektion sollte der Blutfluss mit einem sauberen trockenen Tupfer gestoppt werden.
  • Nie Wasser aus der Wasserleitung intravenös injizieren, dazu nur Ampullen mit sterilem Wasser aus der Apotheke verwenden.
  • Injektionen immer in einem stichsicheren Gefäß und direkt (kindersicher) in der Mülltonne entsorgen.
  • Gebrauchte Tupfer, Filter oder Flüssigkeitsampullen niemals ein zweites Mal verwenden, da diese nicht mehr steril sind.
  • Blut und Blutflecken an Körper, Gegenständen oder Kleidung sofort entfernen. Von Körper und Gegenständen mit Seife und warmen Wasser, aus der Kleidung mit kaltem Wasser.

Komplikationen bei längerem intravenösen Chemsgebrauch

  • Vernarbung der Venen („Venen verschwinden“)
  • Entzündung der Venen
  • Entstehung von Abszessen und Phlegmonen
  • Schädigung von inneren Organen, insbesondere von Herz und Leber

Chems-Therapeuten

Einige sehr engagierte junge Psychotherapeuten bieten unter anderem eine spezielle Chems-Therapie an.

http://www.praxis-haberhauer.com

http://www.psychotherapiemitter.at

http://david-mayrhofer.at

http://www.davidstuart.org/care-plan-de