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Wartezeiten bei Fachärzten

Haben Sie sich auch schon einmal darüber geärgert, dass Patienten wegen der Wartezeit auf einen Termin ungehalten waren, vielleicht sogar ihrem Frust lautstark am Tresen Luft gemacht haben? Lange Wartezeiten auf einen Termin beim Facharzt sind ein Thema, das weltweit die Gemüter erregt. Ein deutscher Arzt hat darüber sogar ein Buch

Der Hamburger Orthopäde Dr. Matthias Soyka kennt das Problem. Er hat es zum Anlass genommen, ein Buch über den „Wahnsinn Wartezeit“* zu schreiben. Wie der Autor im Gespräch mit Medical Tribune erklärt, gibt es in seiner Praxis nur ein Thema, das zu einem großen Dissens zwischen Mitarbeitern und Patienten führt: dass Patienten für spezielle Schmerztherapie-Termine bis zu einem halben Jahr warten müssen. Allerdings gelte das nicht für Notfälle, diese würden noch am selben Tag behandelt. Soyka ist in einer Sportmedizinpraxis in Hamburg als Orthopäde, Schmerztherapeut und Reha-Arzt tätig. Eine lange Wartezeit ist für ihn ein Indiz, dass die Patienten seine Arbeit schätzen. Das zeige sich darin, dass sie größtenteils geduldig sind. „Je bekannter, umso größer ist die Nachfrage“, lautet seine Schlussfolgerung.

Warum gibt es dennoch diese teils emotionalen Termin-Diskussionen, die für alle Beteiligten eine „quälende Angelegenheit“ sind, fragte sich der Arzt. (Er schreibt im Buch von „meckrigen 10 %“.) Im Restaurant sei schließlich eine lange Wartezeit auch ein Indiz für gute Arbeit – und hier würden die Gäste sie gern in Kauf nehmen. Und international gesehen seien die Wartezeiten auf einen Termin beim Arzt in Deutschland sogar kurz. Soyka nennt Zahlen: Nach einer Studie des Commonwealth Fund und der OECD von 2010 müssen in Deutschland nur 17 % der Patienten länger als vier Wochen auf einen Termin beim Facharzt warten. In anderen Ländern wie Schweden sind es 55 %. Zur Situation Österreich gibt es leider keine validen Daten