PARTNER-Studie: keine Infektionen bei Viruslast unter 200/ml
Hinter dem Slogan „Treatment as Prevention“ und der Kampagne „U=U“ verbirgt sich derEffekt, dass unter effektiver HIV-Therapie die Virusmenge im Körper so massiv gesenkt wird, dass keine Übertragungen mehr stattfinden können.
Wurde dies früher noch mit Vorsicht kommuniziert, bzw. sorgte Anfangs für viele Diskussionen, spricht die mittlerweile verfügbare Datenlange eine klare Sprache. Noch mehr untermauert wird der Effekt jetzt mit den Ergebnissen der PARTNER-2 Studie, welche im Juli 2018 auf der Welt AIDS Konferenz veröffentlicht wurden.
In 75 HIV-Zentren in 15 europäischen Ländern hatten über mehrere Jahre schwule serodifferente Paare bei PARTNER-2 teilgenommen. Ausgewertet wurden nun die Daten von 783 Paaren, bei denen im Studienzeitraum der HIV-positive Partner durchgehend eine Viruslast unter 200/ml aufwies, der HIV-negative Partner keine PEP oder PrEP eingenommen hatte und das Paar von Analverkehr ohne Kondom berichtete.
Im Laufe des gesamten Zeitraumes wurde knapp 77.000-mal Kondom-loser Analverkehr angegeben. Insgesamt kam es bei 15 Männern zu einer HIV-Infektion. Mittels genetischer Untersuchungen der HI-Viren wurde jedoch nachgewiesen, dass die Übertragungen alle außerhalb der Partnerschaft stattgefunden hatten und damit die Voraussetzung einer Viruslast unter der Nachweisgrenze nicht kontrollierbar, bzw. nicht gegeben war.
Das Resultat ist somit eindeutig: Es wurde keine einzige HIV-Infektion bei einer supprimierten Viruslast registriert. Oder kurz gesagt: ein weiterer Beweis dafür, dass U=U funktioniert.
AIDS 2018 / Rodger et al; “Risk of HIV transmission through condomless sex in MSM couples with suppressive ART: The PARTNER2 Studyextended results in gay men”
med update Nr. 07_08 / 2108