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Doxy-PEP

Die beiden medizinsichen Fachgesellschaften ÖAG (Österreichische AIDS-Gesellschaft) und ÖGSTD (Österreichische Gesellschaft für sexuell übertragbare Krankheiten) haben eine gemeinsame Stellungnahme zum Einsatz der DoxyPEP veröffentlicht. Hier auszugsweise das Wichtigste:

Übersetzung eines Auszugs der EACS (Europäische AIDS-Gesellschaft)-Leitlinien zu Doxy-PEP: Doxycyclin-Postexpositionsprophylaxe, 200 mg innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach Geschlechtsverkehr hat sich als wirksam für die Prävention bakterieller sexuell übertragbarer Krankheiten (Chlamydien und Gonorrhoe) bei MSM (Men who have Sex with Men) erwiesen; mit dem Vorbehalt der unbekannten langfristigen Auswirkungen auf das Mikrobiom und Antibiotika-Resistenzen. Auf einer Fall-zu-Fall Basis kann es Personen mit wiederholten sexuell übertragbaren Krankheiten vorgeschlagen werden. Eine richtig durchgeführte Doxy-PEP kann zu einer signifikanten Reduktion der Inzidenz von Chlamydien (70-89% Reduktion) und Syphilis (73-87% Reduktion) führen. Gemäß der hohen Prävalenz von Tetracyclin (Antibiotika)-Resistenzen bei N.gonorrhoeae in Österreich ist nicht davon auszugehen, dass Doxy-PEP einen Schutz vor einer Gonorrhoe (=Tripper) bietet.

➢ Die Wirksamkeit der Doxy-PEP ist aktuell nur bei MSM (Men who have Sex with Men) /TGW (Transgender Women) mit HIV oder unter HIV-PrEP gezeigt.

➢ Die Indikation zur Doxy-PEP ist auf einer Fall-zu-Fall Basis zu stellen unter Berücksichtigung von Indikatoren für ein hohes STI-Risiko (z.B. diagnostizierte STIs der letzten 6 Monate, sexualisierter Drogengebrauch, >10 Sexpartner der letzten 6 Monate).

➢ Es erscheint sinnvoll, dass die Verschreibung von Doxy-PEP Ärzten vorbehalten ist, die mit der
Behandlung von HIV, PrEP und STIs erfahren sind.

➢ Doxy-PEP ist nicht dafür vorgesehen, etablierte Präventionsmittel (z.B. Kondom) zu ersetzen.

Bei Doxy-PEP handelt es sich um einen Off-Label Use von Doxycyclin.

Zusammenfassend kann man zur Doxy-PEP folgendes sagen: Eine richtig durchgeführte Doxy-PEP kann das Risiko für das Auftreten von Syphilis und Chlamydien signifikant um 70-80% reduzieren. Auf Grund der unbekannten Auswirkung auf das Mikrobiom des Darmes und der Entstehung von Antibiotika-Resistenzen sollte der Einsatz wohl überlegt und nur bei MSM (Men who have Sex with Men) /TGW (Transgender Women) mit erhöhtem STD-Risiko durch spezialisierte Ärzte erfolgen. Ein unkritischer und unkontrollierter Einsatz der Doxy-PEP ist nach dem heutigen Wissensstand sicherlich nicht zu befürworten.