HIV
U=U/PARTNER-Studie
Seit einiger Zeit ist durch Studien belegt, dass eine optimal durchgeführte HIV-Therapie unter 3 Bedingungen
• stabile HIV-Therapie
• regelmäßige Laborkontrollen
• keine zusätzlichen sexuell übertragbaren Erkrankungen
das HIV-Übertragungsrisiko praktisch gegen Null senken.
Diese Erkenntnis hat eine Kommission (eidgenössische Kommission für AIDS-Fragen/EKAF) des Schweizer Gesundheits-Departements (=Ministerium) 2008 veröffentlicht.
Das 2016 veröffentlichte Ergebnis der PARTNER-Studie ergab, dass es bei 58.000 kondomlosen Sexualkontakten aerodifferenter Paare (eine(r) positiv, eine(r) negativ) zu keiner einzigen HIV-Infektion des negativen Partners kam, wenn die Viruslast unter 200/ml lag. Das bedeutet, dass im Gegensatz zu der nun beinahe 10 Jahre alten EKAF-Erklärung, bei der die Empfehlung bei unter 50/ml lag, auch gelegentliche geringe Anstiege der Viruslast bis 200/ml („Clips“) als ungefährlich gelten.
An der PARTNER-Studie beteiligten sich insgesamt 888 Paare – 548 heterosexuelle und 340 Männerpaare. Der Beobachtungszeitraum betrug im Durchschnitt 1,3 Jahre. Männerpaare hatten im Jahr ungefähr 42 und Heteropaare 35 kondomlose Sexualakte. Während der Studie infizierten sich 11 ursprünglich HIV-negative Teilnehmer (10 bei den Männerpaaren, 1 bei den Heteropaaren). Genetische Untersuchungen zeigten aber, kein einziger bei seinem Partner.
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